Unser Vorsitzender des Rates der Religionen, Dr. Jürgen Körnlein, schreibt:
Liebe Schwestern und Brüder in den Religionen,
es ist furchtbar für mich, dass wir in einer solchen Krisensituation nicht einfach zu einem großen Gottesdienst oder multireligiösem Gebet nach St. Lorenz oder St. Sebald einladen können, um
miteinander zu beten, auf unsere heiligen Schriften zu hören und unser Tun und Lassen gemeinsam vor Gott zu bedenken. Das zerreißt mich fast.
Möge durch diese Krise hindurch wahr werden, was Dietrich Bonhoeffer (Pfarrer und von den Nazis 1945 im KZ hingerichtet) in seinem Glaubensbekenntnis schreibt:
Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind,
und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
Von unserem muslimischen Vorstandsmitglied Gabriella Eljojo:
Oh Allah, Du bist der Allwissende, der Allmächtige, der Barmherzige.
Ohne die Kraft, die Du uns gibst, sind wir machtlos.
Oh Gott, wir vertrauen dir unsere Heimat an, alt und jung, Männer und Frauen.
Oh Gott, beschütze uns.
Herr, hilf uns in Zeiten wie diesen durch deine Stärke, denn wir haben Kraft nur durch dich.
Oh Gott, hilf den Wissenschftlern, den Medizinern und dem gesamten Gesundheitspersonal dieses Virus zu bekämpfen.
Oh Gott, stehe denjenigen bei, die Verantwortung für die Gesellschaft tragen, damit sie die richtigen Entscheidungen treffen
und bewahre uns vor der Angst.
Amin
Gesichter der Religionen
Eine Interaktive Ausstellung zur religiösen Vielfalt Nürnbergs
12 junge Nürnbergerinnen und Nürnberger aus 12 verschiedenen Religionen stellen sich vor. Dabei gehört Religion einfach und ganz natürlich zu ihrem Alltag, ob sie nun Jüdin, Christin, Muslima,
Mandäerin, Buddhist, Sikh, Bahái, Aleviten oder Ezide sind. Sie nehmen uns mit an ihren Lieblingsort in Nürnberg und zeigen, wo sie beten. Sie teilen mit uns ihren Lieblingssatz und ihr ganz
persönliches Symbol für ihren Glauben … Alle gehören zu dieser Stadt "wie Du und ich".
Die interaktive Ausstellung auf 15 großformatigen RollUps lädt ein, sich auf Erkundungstour zu machen. Sie ermutigt, der eigenen (religiösen) Identität auf die Spur zu kommen.
Der Eintritt ist frei.
Öffnungszeiten (16.-30.3.2020): Mo - Fr 8.00 - 21.00 Uhr, Sa 9.00 - 16.00 Uhr
Ort: eckstein Foyer, Burgstr. 1-3, 90403 Nürnberg
Auf Anfrage begleitet das Begegnungszentrum BRÜCKE die Ausstellung mit Hintergrundinfos und pädagogischem Material zum interreligiösen Lernen.
Veranstalter ist die Evangelische Stadtakademie Nürnberg, Schirmherr ist der Rat der Religionen Nürnberg.
Respekt, das heißt für mich...
Respekt? Er fällt in letzter Zeit häufig durch sein Fehlen auf: Hass-Tweets in den „Sozialen Medien“; Anfeindungen, Bedrohungen, Tätlichkeiten gegenüber Menschen anderer Nationalität, Religion
und Anschauung… Da wäre mindestens Toleranz von Nöten. Doch Respekt ist mehr als Toleranz. Dieses stammt vom lateinischen „tolerare“ - „erdulden“, „ertragen“: die Bereitschaft also, andere
Meinungen, Lebensformen, Herkunft zu dulden. Respekt aber ist eine Form der Wertschätzung: Man respektiert einen anderen Menschen nicht trotz, sondern wegen seines Andersseins. Ganz egal, ob man
seine Einstellung, seine Lebensform teilt oder nicht. Das ist auch die Basis des friedlichen Umgangs der Religionen miteinander. Und einiger ihrer VertreterInnen, die im Folgenden darlegen, was
Respekt für sie heißt...
Hinweis: Am 15.02.20 zeigen wir in Nürnberg vor St. Lorenz der Demokratie unsere Liebe. Die Initiativen 'Nürnberg hält zusammen' und die 'Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion
Nürnberg' laden von 15-17 Uhr zum großen Fest Verliebt
in Demokratie ein. Damit appellieren sie an die Nürnberger Bürgerinnen und Bürger bei der anstehenden Kommunalwahl demokratische Parteien zu wählen.
Wir setzen uns ein für ein konstruktives und zukunftsweisendes Zusammenleben aller Religionen, Weltanschauungen und Lebensstile in Nürnberg.
Durch unser gemeinsames Auftreten machen wir das Miteinander der Religionen sichtbar und fördern internationale Gesinnung, Toleranz und Völkerverständigung.
Damit leisten wir einen Beitrag zum Zusammenhalt in Nürnberg, der Stadt der Menschenrechte, und einem lebendigen Miteinander über Deutschland hinaus.
Gründung im Oktober 2016
Derzeit sind vertreten:
12. Juni 2015
Weg der Religionen 2015
Christen, Juden und Muslime radeln für den Frieden
(von l.n.r.) :
Jürgen Körnlein, Stadtdekan Evangelisches Dekanat
Elke Pilkenroth, Katholische Stadtkirche
Jo-Achim Hamburger, Israelitische Kultusgemeinde
Imam Talha Dogan, Ditib
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